Aktuelles

Wie viel verdient ihr eigentlich? 05.11.2009

Die Musicalstars Veit Schäfermeier und Eva Danner stellten sich gestern den Fragen der Löhner Realschüler.

Löhne. In der Turnhalle der Städtischen Realschule ist es so ruhig, dass man eine Stecknadel fallen hören könnte. Dann dringt Musik durch die Lautsprecher. Wie gebannt schauen die Schüler auf Veit Schäfermeier (32) und Eva Danner (28). „Was für ein Triumph”, klingt endlich Eva Danners Stimme durch die Halle. Sie ist Elisabeth. Veit Schäfermeier ballt die Faust: „Mein Triumph”. Er ist der Tod. Mit dem Lied „Wenn ich tanzen will” aus dem Musical Elisabeth zeigten die beiden Musicalstars den Löhner Realschülern was sie können.

Ganz spontan hatte sich die Idee entwickelt, die beiden gebürtigen Löhner in die Realschule einzuladen. „Erst heute Morgen hat es sich entschieden und ich bin begeistert, dass alles geklappt hat”, freut sich Schulleiter Hans-Rainer Krahe. Immer mal wieder lade er ehemalige Schüler ein, damit diese erzählen, was aus ihnen geworden ist: „Das hilft natürlich der Motivation. Und außerdem sind wir Lehrer auch immer ganz gespannt, was aus unseren Schützlingen geworden ist.” Veit Schäfermeier war bis vor 16 Jahren selbst Schüler der Städtische Realschule und ist dem Schulleiter gut in Erinnerung geblieben: „Dieses Glitzern in den Augen kann man einfach nicht vergessen. Und an deine Zauberei kann ich mich auch noch gut erinnern”, lacht Krahe.

Das Zaubern ist für Schäfermeier nur noch ein Hobby. Dafür hat er seine Leidenschaft für das Singen und Tanzen zum Beruf gemacht. Genauso erging es auch Eva Danner. Nach der Kostprobe der Musicalstars durften die Realschüler dann fragen, wie die Beiden es so weit geschafft haben.

„War es ihr erster Berufswunsch, Musicalstar zu werden?”, möchte Jana wissen. Schon immer hätten die beiden von einer Musicalkarriere geträumt, erhält die Elfjährige als Antwort. „Und wie lange machen sie das schon?”, „Ist es schwierig, die vielen Texte auswendig zu lernen?”, „Ist Ihnen schon mal etwas peinliches passiert?” wollen Alysan (11), Victoria (12) und Sarina (11) wissen. „Natürlich ist es anfangs schwer, alle Texte auswendig zu lernen. Aber man gewöhnt sich daran. Und dass man mal ab und zu seinen Text vergisst oder sich falsch auf der Bühne bewegt, ist zwar peinlich, aber passiert jedem einmal”, erklärt Schäfermeier.

Hin und wieder mussten sich die Beiden auch etwas indiskreteren Fragen stellen: „Seid ihr eigentlich ein Paar?”, „Wie viel verdient ihr?”, „Wie alt seid ihr eigentlich?” Doch auch hier blieben sie authentisch und wichen nur selten schmunzelnd aus. Schließlich sind die beiden Profis und haben schon früh ihre ersten Erfahrungen vor Publikum gemacht: „Ein Paar sind wir aber nicht.”

Schäfermeier hat seine ersten Bühnenerfahrungen in der Jugendkunstschule und der Theater-AG der Realschule gesammelt.

Auch Eva Danner stand in Löhne erstmals auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Als Schülerin der Bertolt-Brecht-Gesamtschule hat auch sie eifrig die Jugendkunstschule besucht: „Dort haben wir beiden uns auch kennengelernt.” Doch dann haben sich ihre Wege getrennt. Während Schäfermeier im Konservatorium in Wien angenommen wurde, studierte Eva Danner an der German Musical Academy in Osnabrück. Beide beendeten ihre Ausbildung erfolgreich und konnten in tragenden Rollen in vielen bekannten Musicals begeistern. Momentan spielt Veit Schäfermeier den Winnetouch in „Der Schuh des Manitu” im Berliner Theater des Westens und Eva Danner den kleinen Lord im gleichnamigen Musical im Theater am Kurfürstendamm.

Morgen sind die Beiden in der Werretalhalle zu sehen. Unter dem Motto „Was ich noch singen wollte” präsentieren sie ab 19.30 Uhr bekannte Musicalmelodien. Die Karten hierfür sind ausverkauft.

VON ANNA-LENA GÖßLING
© 2009 Neue Westfälische
Löhner Nachrichten, Mittwoch 17. Juni 2009


Die Kooperation rollt an 05.11.2009

Erster Besuch der Lehrerinnen und Lehrer der Städtischen Realschule beim Partnerunternehmen Lufthansa.

Hamburg/Löhne. Unter den riesigen Tragflächen stehen Gerüste. Techniker nehmen sich jeden Millimeter vor, überprüfen die Landeklappen. Die „Worms” ist zur Inspektion in Hamburg. Der Airbus A340 steht in einer Halle der Lufthansa Technik. Und vor der riesigen Maschine stehen die Lehrer der Städtischen Realschule. Die Pädagogen aus Löhne waren Gast der Lufthansa Technical Training, dem Partnerunternehmen der Schule.

Riesig: Aufgebockt sind die Fahrwerke der 20 Jahre alten Maschine. Dagegen wirken die Menschen rechts im Bild klein. (Foto: DIRK WINDMÖLLER)

„Wir lassen uns das Ausbildungskonzept vorstellen, von dem auch unsere Schüler profitieren werden”, sagt Schulleiter Hans-Rainer Krahe. Rund 900 Auszubildende lernen Berufe rund um die Flugzeugtechnik bei der Lufthansa. Für die Ausbildung ist als eigenständiges Tochterunternehmen die Lufthansa Technical Training (LTT) verantwortlich. „Wir sorgen nicht nur für die Ausbildung, sondern trainieren auch Mitarbeiter von Fluggesellschaften wenn es um Wartung, Instandhaltung und Überholung von Flugzeugen geht”, sagt LTT-Geschäftsführer Christoph Meyerrose.

Die Kooperation zwischen Realschule und Lufthansa ist durch einen Zufall entstanden. Bärbel Hullmannn-Wanders, bis zum Ende des letzten Schuljahres Schulpflegschaftsvorsitzende, ist die Kusine von Meyerrose. „Ohne sie wäre der Kontakt nicht zustande gekommen”, betont der Schulleiter. Anfang Mai wurde der Kooperationsvertrag unterzeichnet. Das sei aber kein Selbstläufer gewesen betont Meyerrose. „Den Satz, das ist ‘ne tolle Schule’ hören wir jeden Tag.” Die Präsentation der Schule durch die Schulleitung habe schließlich überzeugt.

Eine wichtige Rolle bei der Präsentation bei der Lufthansa spielen die Auszubildenden. Eine von ihnen ist Alicia Stegemann. Die 18-Jährige lernt Fluggerätemechanikerin mit dem Schwerpunkt Instandhaltungstechnik. Sie führt gemeinsam mit zwei anderen Auszubildenden die Gruppe durch Teile der Lufthansa-Werft.

Mit der ihrer Gruppe steht sie vor der „Worms”. „Die Maschine ist rund 20 Jahre alt und durchläuft gerade einen D-Check”, erklärt Alicia, die im dritten Lehrjahr ist. Der Airbus, der auch auf der Langstrecke zwischen Europa und Nordamerika unterwegs ist, wird für diese Inspektion komplett zerlegt.

Alicia Stegemann ist gerne bei der Lufthansa. „Ich habe hier ein Praktikum gemacht und dann eine Ausbildungsstelle bekommen. Ich wollte immer schon was mit Technik machen. Das liegt bei uns in der Familie. Mein Vater ist gelernter Triebwerksbauer”, sagt Stegemann.

Bald wird sie eine Kollegin aus Löhne bekommen. „Eine unsere Schülerinnen wird bei LTT ihre Ausbildung machen”, freut sich der für die Kooperation zuständige Lehrer Horst Albrecht. Neben ihr hätten sich noch drei weitere Realschüler bei der Lufthansa beworben. Zwei weitere hätten auch eine Ausbildungsstelle bekommen können, haben sich aber für andere Angebote entschieden. Beim vierten steht die Entscheidung noch aus.

Horst Albrecht freut sich über die guten Chancen seiner Schüler. „Dann scheint ja das, was wir den Schülern mitgeben, nicht so schlecht zu sein.”

Das bestätigt indirekt auch Ausbildungsleiter Hans-Peter Meinhold. „Bei uns kommen 25 Bewerbungen auf eine Lehrstelle.”

Für Christoph Meyerrose sind Bewerbungen aus Löhne das Ziel der Kooperation. „Wir machen das hier nicht aus reiner Nächstenliebe. Zunehmend suchen wir auch überregional Auszubildende.” Und dafür sei die Zusammenarbeit mit der Realschule eine gute Basis. Denkbar in der Zusammenarbeit seien natürlich auch Praktika und Exkursionen. Meyerrose ist begeistert davon, dass fast alle Lehrer nach Hamburg gekommen sind. „Wir haben mit vielen Schulen zu tun. Aber die Intensität der Zusammenarbeit mit Löhne ist bisher am größten.”

Von Dirk Windmöller
© 2009 Neue Westfälische
Löhner Nachrichten, Dienstag 03. November 2009


Werrepark schlägt Aqua Magica 29.10.2009

Nicht alle Tipps von Bürgermeister Held treffen den Geschmack seiner jungen französischen Gäste.

Löhne. Wie sagt man Freisprechanlage eigentlich auf Französisch? Diese und andere Fragen stellte man sich gestern im großen Sitzungssaal des Rathauses. Dorthin hatte Bürgermeister Heinz-Dieter Held Besuch aus der Ferne eingeladen. 18 Jungen und Mächen aus dem französischen Châlons fühlten dem frischgebackenen Stadtoberhaupt dabei ganz schön auf den Zahn.

Im Rahmen eines Schüleraustausches mit der Städtischen Realschule sind die 13- und 14-Jährigen gestern in Löhne angekommen. Für Heinz-Dieter Held war es der erste Empfang einer ausländischen Schulklasse: „Ich finde Schulpartnerschaften, genauso wie unsere Städtepartnerschaften, sehr wertvoll und werde diese deshalb gerne weiter unterstützen.”

Deshalb nahm er sich Zeit, um seinen Gäste Löhne etwas näher zu bringen. Ob die Geschichte, die Geographie oder das Kulturangebot. Held versuchte ihnen Löhne schmackhaft zu machen, mit Erfolg. „Löhne ist eine wirklich schöne Stadt, in der man viel machen kann. Auch die Leute hier sind wirklich nett”, findet zum Beispiel die 13-jährige Séverine.

Die Jugendlichen waren neugierig geworden und wollten es jetzt genau wissen. „Und was bietet Löhne den jüngeren Leuten?”

Von Jugendkunstschule bis hin zu Kino und Diskotheken zählte Held Freizeitangebote in Stadt und Umgebung auf. Besonders empfahl er die kulturellen Angebote wie die Aqua Magica, das Heimatmuseum und die verschiedenen Mühlen. Doch besonders bei Séverine und ihrer gleichaltrigen Freundin Cassandra war er dabei auf dem Holzpfad: „Wir gehen am Wochenende mit unseren Gastfamilien in einen Erlebnispark und einkaufen im Werrepark.”

Dass es den französischen Schülern und ihren Lehrern Sandrine Kerboulle, Marie France Martin und Bernard Lefére gefällt, dafür haben Hans-Rainer Krahe und Karin Remler von der Städtischen Realschule gesorgt. Mit Ausflügen nach Herford, Detmold und Bremen und dem Besuchen des Kaisercenters ist für Abwechslung gesorgt.

Gerade groß genug: Bürgermeister Heinz-Dieter Held überragt in der letzten Reihe die französischen Gastschüler gerade noch so. Es waren seine ersten internationalen Gäste im Rathaus. (Foto: ANNA-LENA GÖßLING)

Beim Treffen im Rathaus musste sich Heinz-Dieter Held auch persönlichen Fragen stellen. Doch auch bei Nachfragen zur Parteizugehörigkeit, dem Umweltschutz und seiner Meinung zur französischen Küche hinterließ er einen guten Eindruck. „Der Bürgermeister ist wirklich nett, genauso wie die Lehrer hier. In Frankreich ist es viel strenger, wir würden manchmal gerne mit den deutschen Schülern tauschen.” Dazu haben die Jungen und Mädchen in den nächsten sieben Tage ja die Chance.

Von Anna-Lena Goeßling
© 2009 Neue Westfälische
Löhner Nachrichten, Mittwoch 23. September 2009