Aktuelles

Fit4school - Fit4life 07.06.2008

Kräftig schwitzen nach dem Butterkeks

Fitness-Projekt an der Städtischen Realschule soll Schüler früh zum Sport bringen

Löhne. Kai Bussmann steht der Schweiß auf der Stirn. Der Fünftklässler der Städtischen Realschule sitzt auf einen Fahrrad und strampelt. Das muss er auch. Schließlich hat er eine Handvoll Chips, zwei Butterkekse und eine halbe Birne gegessen. Da dauert es einige Minuten, bis er die 140 Kalorien wieder abtrainiert hat, die er eben zu sich genommen hat.

Bussmann und seine Mitschüler beteiligten sich gestern an der Realschule an der Aktion “Fit for School – Fit for Life”, die unter anderem von Lehrer Reinhard Kempe organisiert wurde. “Diese Aktion läuft in dieser Form zum ersten Mal bei uns”, sagt Kempe.

Schritt eins der Aktion, die gestern ihren Höhepunkt hatte, war die Schulung der Schülerinnen und Schüler der zehnten Klassen zu Mentoren. Im Biologie-Unterricht wurde das Thema Ernährung und Bewegung aufgegriffen.

Mit dieser Grundlage bereiteten die Zehntklässler den Tag vor. Sie bauten verschiedene Stationen im Foyer der Schule auf. Dort mussten die Fünftklässler sportliche Aufgaben bewältigen, die aus dem Programm des Münchener Fitness-Tests stammen. Da ging es zum Beispiel beim Ball prellen und Zielwerfen um die Koordination, auf dem Schulhof mussten die Kinder einige Runden laufen und an einer Reckstange zeigen, wie lange sie sich über ihr halten konnten.

“Das ist ganz schön anstrengend, aber ich schaffe das schon”, sagt Fünftklässlerin Kim Sundermeier, die die Übung entspannt hinter sich gebracht hat.

Nachdem jeder Schüler die verschiedenen Stationen absolviert hatte, wurde für jeden mit Hilfe eines Computerprogrammes ein individueller Fitness-Wert ermittelt. “So bekommt der Lehrer auch den gesamten Fitness-Stand der Klasse. Und so kann er im Sportunterricht auf mögliche Defizite eingehen”, erklärt Kempe.

Die Schule ist noch einen Schritt weiter gegangen und hat in der Kinderärztin Dagmar Manegold-Randel eine Partnerin zur medizinischen Beratung gewonnen. “An sie werden die Daten anonym weiter geleitet. Sie kann dann durch die Auswertung mögliche Probleme bei den Kindern erkennen. Auf diese würden wir dann die Eltern hinweisen, die dann reagieren können”, sagt Kempe.

Weiterer Effekt des Fitness-Tests ist, dass die Kinder für sich eine Sportart entdecken können. “Ein Schüler hat beim Laufen 2,8 Kilometer in zwölf Minuten geschafft, der sollte Leichtathletik machen”, sagt Kempe.

Nicht nur der Münchener Fitness-Test stand auf dem Programm an diesem Schulvormittag. Auch der Kalorienverbrauch war Thema. Ein verlockendes Buffet mit leckeren Kleinigkeiten bot die Grundlage. Neben belegten Broten konnten die Kinder auch zu Obst und Süßigkeiten greifen. Anschließend wurde auf einem kleinen Formular die Kalorienzahl addiert. “Ich hätte nie gedacht, wie schnell man viele Kalorien zu sich genommen hat. Schon für ein Stück Apfel mussten wir auf dem Schulhof zwei Minuten Hampelmann-Übungen machen”, sagte Schülerin Mona El Banayossy.

Ganz zu schweigen von dem Schüler, der sich seinen Teller mit Leckereien im Gegenwert von 430 Kalorien voll geladen hat. Reinhard Kempe: “Dafür muss er ganz schön lange Rad fahren.”

Quelle: D. Windmöller (Neue Westfälische 4.6.08)


Damit das Geld stimmt 23.05.2008

Städtische Realschule und Volksbank Bad Oeynhausen-Herford vereinbaren Zusammenarbeit.

Löhne. Die Städtische Realschule Löhne und die Volksbank Bad Oeynhausen-Herford arbeiten jetzt eng zusammen. Vor Kurzem wurden zwischen ihnen ein Sponsoringvertrag unterschrieben. Dabei geht es neben finanzieller Unterstützung primär um die Förderung von Projekten im Unterricht an der Realschule.
Innerhalb von wenigen Wochen haben Volksbank und Schule zueinander gefunden. „Eigentlich haben wir nach Sponsoren für unser Selbstlernzentrum gesucht”, sagt Bärbel Hullmann-Wanders, Vorsitzende der Schulpflegschaft. In einem Gespräch über die mögliche Unterstützung für das Zentrum sei aber schnell die Idee entstanden, enger zusammen zu arbeiten.
Schon vor dem offiziellen Beginn der Partnerschaft wurde das erste Projekt an der Schule realisiert: Zwei Expertinnen von der Bank und von einer Schuldnerberatung arbeiteten mit Schülerinnen und Schülern der achten Klassen zum Thema „Schuldenfalle Handy”. „Das ist sehr gut gelaufen und war ein toller Start für die Zusammenarbeit”, freut sich Schulleiter
Hans-Rainer Krahe.
Weitere Projekte, die Volksbank und Realschule gemeinsam auf den Weg bringen wollen, sind bereits in Planung. „Auf dem Programm stehen Taschengeldmanagement, Geldanlage, Kontenführung und Börse”, nennt Bärbel Hullmann-Wanders einige Beispiele.
Natürlich geht es auch um die Berufswahlfähigkeit. Praktika, Bewerbungstraining und Präsentationstechniken sind in diesem Bereich die Themenfelder. „Wir sind die erste Schule, die in dieser Form mit der Volksbank Bad Oeynhausen-Herford zusammen arbeitet”, sagt Bärbel Hullmann-Wanders.
Schulleiter Hans Rainer Krahe hofft, dass schon bald Schüler seiner Schule ihren Weg als Auszubildende bei der Volksbank fortsetzen. Uns wurde signalisiert, dass da Chancen bestehen.”
Da könne der regelmäßige Kontakt zwischen Schule und Bank sehr hilfreich sein. „Da wird dann sicherlich schnell deutlich, dass viele unserer Schüler auch gut für eine Bankausbildung vorbereitet sind”, sagt Krahe.
Anja Flömer leitet die Filiale der Volksbank in Löhne-Bahnhof. Sie ist auch die Ansprechpartnerin für die Kooperation. “Durch die Kooperation können wir den Schülerinnen und Schülern wichtige Grundlagen im Umgang mit dem Geld vermitteln”, sagt sie.
Natürlich beständen auch Chancen für die Schüler der Städtischen Realschule Löhne in
der Bank eine Ausbildung zu machen. “Wir waren schon immer offen auch für Realschüler”, betont sie.

Quelle: Dirk Windmöller (Neue Westfälische 20.5.08)


Handy führt zur Schuldenfalle 09.05.2008

Für viele Schülerinnen und Schüler gehört das Handy zum Alltag. Und genau dort fängt das Problemen an.

Löhne. “Das Handy kann der Einstieg in die Schuldenfalle sein”, sagt Friedel Steffen. Steffen ist Lehrer an der Städtischen Realschule und koordiniert dort das Projekt “Raus aus der Schuldenfalle.”

Alle achten Klassen der Schule werden dort von der Schuldnerberaterin im evangelischen Johanneswerk und Angelika Wagner und von der Volksbank Bad Oeynhausen-Herford im Umgang mit Geld geschult. “Handys sind in diesem Alter das große Thema”, sagt Kathrin Kollmeier. Es sei immer wieder erschreckend, wie hoch bei manchen Schülern, die oft noch nicht mal 14 Jahre alte seien, die Handy-Rechnungen ausfielen. “Der Spitzenreiter war gestern. Da erzählte ein Schüler von einer monatlichen Handyrechnung in Höhe von 600 Euro”, sagt Angelika Wagner.
Die Expertin rät Grundsätzlich, Pre-Paid-Karten zu nutzen. “So gibt es am Monatsende keine böse Überraschung.” Die haben schon viele Kinder erlebt. “Wir beobachten zunehmend, dass Kinder wegen ihrer hohen Handy-Schulden einen Schufa-Eintrag haben.”

Weiteres Problemfeld im Umgang mit Geld ist für viele Schüler das Internet. “Da ging auf einer Internet-Seite eine Werbung auf, die wollte ich wegklicken und dann kam trotzdem am Ende des Monats eine Rechnung in Höhe von 64 Euro”, nennt ein Schüler in der lebhaften Diskussion ein Beispiel. Durch diesen fiesen Trick, hat der Schüler einen Vertrag mit dem unseriösen Anbieter geschlossen.

Angelika Wagner hat in solchen Fällen einen konkreten Rat: “Von 7 bis 17 Jahre ist man nur bedingt geschäftsfähig. Wenn Euch sowas passiert, könnt ihr Eure Eltern einen Brief schreiben lassen, dass dieser Vertrag ohne Einverständnis der Erziehungsberechtigten geschlossenwurde. Das müsst Ihr nicht bezahlen.”

Die Schüler profitieren vom Projekttag. “Wir haben gelernt, dass man sich zum Beispiel Verträge besser durchlesen sollte”, sagt Teuta Ibray. Einig sind sich Teuta, Katrin Derksen, Lisa Haack, Lucas Bohnhof und Julian Wieneke, dass sie ganz gut mit ihrem Geld umgehen könne.

Alle nutzen sie zum Beispiel Prepaid-Karten für ihre Handys. “Ich habe am Ende des Monats immer Geld übrig”, sagt Lucas Bohnhof. Vor unseriösen Anbietern sind natürlich auch sie nicht sicher. “Ich habe mal eine Werbe-SMS bekommen, die ich gelöscht habe, trotzdem kam eine Rechnung in Höhe von 2,99 Euro.

Dass der Unterricht gefruchtet hat, zeigt in der gestrigen Gruppe auch ein kleiner Test: Die Seminarleiterinnen haben ein Teilnehmerliste rumgehen lasse. Kleingedruckt steht auf ihr, dass man sich durch die Unterschrift verpflichtet, 20 Euro an die Seminarleiterinnen zu bezahlen. Ihre Namen haben die Schüler eingetragen. Unterschrieben haben sie allerdings nicht.

Quelle: DIRK WINDMÖLLER (Neue Westfälische 9.5.08)